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1. Geschichte des Altertums - S. 62

1889 - Wiesbaden : Kunze
62 Erster Abschnitt. und Waisen durfte kein Unrecht geschehen; ihre Kleidung durfte nicht zum Pfande genommen werden, und die Nachlese bei der Getreide-, Wein- und Olivenernte sollte ihnen gehören. In der Regel stand dem israelitischen Hauswesen nur eine Frau vor, und darin liegt der Hauptunterschied zwischen Israeliten und anderen Orientalen. Sie besorgte die Geschäfte des Hauses und war durch einen Schleier vor den Mädchen und Töchtern kenntlich. Meist mieden die Hausfrauen den Anblick der Fremden und bewohnten abgesonderte Zimmer des Hofes, um ihrer Arbeit und der Erziehung der Kinder zu leben. Die Sprüche Salomos <Kap. 31) verkünden das Lob der israelitischen Frauen. Dort heißt es: „Ein tugendsam Weib ist köstlicher als die köstlichsten Perlen; sie gehet mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren Händen. Sie stehet des Nachts auf und giebt Futter ihrem Hause und Essen ihren Dirnen. Sie denket nach einem Acker und kauft ihn und pflanzet einen Weinberg von den Früchten ihrer Hände; sie merket, wie ihr Handel nützet; ihre Leuchte verlöscht des Nachts nicht. Sie strecket die Hand nach dem Spinnrocken, und ihre Finger fassen die Spindel. Sie breitet ihre Hände aus zu den Armen und reicht ihre Hand dem Dürftigen. Sie thut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre. Sie schauet, wie es in ihrem Hause zugehet, und isset ihr Brot nicht mit Faulheit. Ihre Söhne kommen auf und preisen sie selig, und ihr Mann lobet sie. Viele Töchter bringen Reichtum. Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den Herrn fürchtet, soll man loben. Sie wird gerühmt werden von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke werden sie loben in den Thoren." Die Bücher des alten Testamentes erwähnen neben der Stammmutter des ganzen Menschengeschlechts eine große Zahl von Frauen. Zuerst die schöne und kluge Sarah, Abrahams Weib, um deren Gunst sogar ein ägyptischer König warb; sodann Reb ecka, die Frau Isaaks, welche aus Liebe zu ihrem Sohne Jakob den alten Vater zu täuschen wußte; ferner die blöde Lea und die schöne Ra Hel, Labans Töchter. Rahels Sohn Joseph kam durch die Ränke von Poüphars Weib, der Kämmerer des ägyptischen Königs war, ins Gefängnis, gelangte später zu hohen Ehren und ließ seine Brüder ins Land kommen. Als auf Befehl eines ägyptischen Königs alle neugeborenen israelitischen Knaben ertränkt werden sollten, erhielt die treue Mutter des Moses ihr Kind, und Pharaos Tochter wurde die Retterin desselben. Als Moses das Volk Israel aus Ägypten führte, folgte unter den israelitischen

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 53

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vi Die Griechen 53 Sieg erfocht er bei Jssu s an der Grenze zwischen Kleinasien und Syrien. Hier fiel auch die Familie des Persischen Königs Darins in seine Haube (333). Jetzt ergaben sich Syrien und Phöuicien, auch Samaria und Judäa. Jubäa wollte anfangs aus Treue gegen beu persischen König zögern, und der stolze Sieger eilte schon zu seiner Bestrasuug herbei. Als aber der Hohepriester Jabb na in seinem Schmucke und begleitet von der Priesterschaft, um Gnade flehenb, ihm entgegenging, soll bei' König in ihm ein früheres Traurnbilb, das ihn zu seiner Laufbahn ermuntert hatte, erkannt haben. Er be-hanbelte barauf die Juben mit besonberer Freundlichkeit und ließ sich selbst in bentempel führen. Tyrns allein, das hartnäckig trotzte, würde nach siebenmonatlicher Belagerung erobert und zerstört. Auch Aegypten würde sein; und hier grünbete er die nachher so berühmt gewordene Hanbelsstabt Alexandria, die hinfort der Mittelpunkt des Welthanbels wnrbe. Im Tempel des Arnim in der ammonifchen Wüste würde der Sieger, beiu es zu schwindeln anfing, für einen Gottes-Sohn erklärt. Nach kurzer

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 16

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
16 Al te Geschichte über die ganze Erde verbreiten und in mannigfaltiger Entwicklung und Bildung verschiedene Völker neben einander bestehen sollten, so daß das wachsende Verderben, wenn es auch an dem einen oder andern Orte schneller zur Reife käme, wenigstens nicht alle Menschen auf einmal ergriffe und ansteckte. Darum verwirrte Er ihre Sprache, daß sie sich von einander trennen und nach verschiedenen Seiten hin die Erde füllen sollten. Die der Abstammung nach zusammengehörten, die hatten nun auch Eine Sprache und konnten einander verstehen; sie suchten sich besondere Wohnorte und bildeten ein Volk. Noah hatte drei Söhne: Sem, Ham und Japhet, welche die Stammväter aller Völker geworden sind. Von Sem stammt ein großer Theil der Bewohner von Asien, namentlich das Volk Israel, von Japhet hauptsächlich die Bewohner Europa's und also auch wir, Ham ist der Stammvater mehrerer asiatischen Völkerschaften und der Bewohner von Afrika. Von wem die Einwohner Amerika's herstammen, ist nicht ausgemacht. So viel aber ist gewiß nach der Schrift (Apost. 17, 26), daß alle Menschen, sie mögen nun eine weiße oder rothe oder braune oder

4. Vorderasien und Griechenland - S. 17

1874 - Leipzig : Teubner
— 17 — Phanten den Assyriern eine furchtbare Niederlage beibrachten. Sie zerstampften die Leute, zerrissen sie mit den Zähnen, schleuderten sie mit ihren Zähnen hinter sich; die Scheinelephanten der Königin aber lagen kläglich am Boden. In der allgemeinen Flucht ihres Heeres gerieth Semiramis selbst in große Gefahr. Stabrobates selbst verfolgte und verwundete sie. An der Brücke gab es noch ein furchtbares Getümmel, in welchem viele Assyrier umkamen. Sobald Semiramis selbst hinüber war, ließ sie die Verbindungen der Brückenjoche dnrchhanen und rettete sich mit dem Drittel ihres Heeres. Diese große Niederlage erschütterte das Ansehen der Semiramis in ihrem eigenen Lande. Das Volk zürnte ihr, daß sie soviele ihrer Verwandten in den Tod geführt, und machte eineu Aufruhr. Als ihr die Nachricht hiervon überbracht wurde, ließ sie sich eben die Haare flechten. Sogleich erhob sie sich und stürzte mit fliegenden Haaren mitten unter die tobende Menge. Beim Anblick der hohen Gebieterin entsank dem Volke der Muth, und sie gingen beruhigt nach Hause. Zum Andenken an diese Begebenheit wurde ein Standbild errichtet, welches die Königin mit aufgelösten Haareu darstellte. Nicht lauge nachher suchte ihr Sohn Ninyas sie aus dem Wege zu räumen. Das veranlaßte sie, ihm freiwillig die Regierung zu übergeben. Nachdem sie ihre Statthalter angewiesen, dem Sohne zu gehorchen, verschwand sie in Gestalt einer Taube und wurde unter die Zahl der Götter aufgenommen. Sie verließ die Erde in einem Alter von 62 Jahren, nachdem sie 24 Jahre geherrscht hatte. Die Nachwelt verehrte sie immer als eine der größten Königinnen. Den Ninyas hatte seine Mutter im Innern des Palastes unter Weibern weibisch erziehen lassen, damit er keine Lust nach der Herrschaft trage und ihr die Regierung überlasse, und er lebte auch als König wie ein Weib weichlich und schwelgerisch bis an sein Ende, indem er die Verwaltung des- ©toll, Erzählungen. I. 2, Stuft. 2

5. Vorderasien und Griechenland - S. 18

1874 - Leipzig : Teubner
- 18 — Reichs seinen Statthaltern überließ. Gleich ihm sollen auch alleseine Nachsolger gewesen sein bis zum letzten, Sardanapal. Das ist übrigens eine Uebertreibung. Denn als um 800 v. Chr. der letzte der Nachkommen der Semiramis, der s.g.der-ketaden, ermordet wurde und ein andres Geschlecht sich auf den Thron schwang, folgte eine aus dem alten Testamente bekannte Reihe von kriegerischen Königen (Phnl, Tiglath Pile-sar, Salmanassar, Sanherib), welche siegreiche Kriege gegen die Israeliten und andre syrische Völker führten. Seit aber Sauherib sein ganzes Heer vor Jerusalem durch eine Seuche verloreuhatte (714v.chr.),begauuderversallder assyrischen Macht. Zuerst verbanden sich Kyaxares und Nabopolassar, die Könige der von Assyrien abgefallenen Meder und Babylonier, zu gemeinsamem Angriff auf Ninive und seinen König Sardanapal. Sardauapal ist sprüchwörtlich geworden wegen seiner Weichlichkeit und Schwelgerei. Er lebte, so heißt es, dem Auge der Welt verborgen, in seinem Palaste das ehrloseste Leben; er spann Purpur und feine Wolle, zog weibliche Kleidung an, schminkte sich das Gesicht, sprach wie ein Weib, und schwelgte maßlos. Schon zu seinen Lebzeiten machte er sich einen Grabspruch, den man ihm aus sein Grabdenkmal schreiben sollte, in folgenden Worten: „Ergötze dein Herz, soviel du kannst, denn du bist sterblich; und bist du gestorben, dann ist es aus. Auch ich, der König des großen Ninive, bin zu Staub geworden, und ich besitze, was ich genossen; alles andre ist zurückgeblieben." Als die Meder und Babylonier gegen Ninive heranzogen, raffte Sardanapal sich aus seinem ehrlosen Leben aus und stellte sich ihnen entschlossen zum Kampfe entgegen. Dreimal fchlng er sie in der Nähe seiner Hauptstadt; als er aber nach seinem dritten Siege, in das alte Wohlleben verfallend, in feinem Lager ein schwelgerisches Siegesfest feierte, überfielen in der Nacht die Feinde fein trunkenes,_ schlafendes Heer und mochten den größten Theil desselben nieder. Lar-danapal rettete sich mit dem Reste in die Stadt. Nun fielen seine Völker außerhalb eius nach dem andern ab, und er selbst

6. Griechische Geschichte - S. 436

1882 - Nördlingen : Beck
436 Alexander in Jerusalem, aus dem geöffneten Thore entgegengehen. Als nun Alexander nahe an Jerusalem gekommen, hätten die feindseligen Nachbarn der Juden in seinem Gefolge schon gehofft und sich darauf gefreut, daß er in seinem Zorne die Stadt ihnen zur Plünderung preisgeben und den Hohepriester unter Martern werde hinrichten lassen. Aber als man nun auf einer Anhöhe, von der aus die Stadt und der Tempel übersehen werden konnte, sich begegnete, von der einen Seite das macedonische Heer, von der andern das Volk von Jerusalem in weißen Gewändern, ihm voran die Priester in ihren Amtskleidern, und an der Spitze aller der Hohepriester, angethan mit dem dunkelpurpurnen, golddurchroirften Rock und auf dem Kopfe den spitzen Hut, an dem Hut das Goldblech, auf welchem der Name Jehovas eingegraben war: da sei der König allein vorgetreten, habe vor diesem Namen die Kniee gebeugt und den Hohepriester zuerst begrüßt. Darüber habe das ganze Gefolge sich sehr verwundert und Parmenio den König gefragt, wie es komme, daß er dem Hohepriester die Ehrfurcht beweise, die soust andere ihm selbst bezeigten. Alexander habe darauf geantwortet: nicht vor diesem Manne habe ich meine Kniee gebeugt, sondern vor dem Gotte, mit dessen Oberpriestertum er beehrt ist. Denn als ich noch zu Dion in Macedonien war und im Geiste nachsann, wie ich es angreifen möchte, um Asien in meine Gewalt zu bringen, sah ich im Traume diesen Mann in dem Gewände, das er hier trägt, und er redete mir zu, nicht zu zaudern, sondern getrost hinüberzuziehen: er werde mein Heer führen und das Perserreich in meine Gewalt geben. Da ich nun hier zuerst diesen Mann wiedersehe, hoffe ich unter göttlichem Geleite meinen Zug begonnen zu haben, das Perserreich zu stürzen und alles, was ich vorhabe, auszuführen. Darauf - erzählt Josephus weiter — sei der König in Begleitung der Priester in die Stadt und sodann in den Tempel gegangen, habe auch nach Anweisung des Hohe-Priesters Gott ein Opfer gebracht und nachmals, da man ihm in den Weissagungen des Propheten Daniel* die Stellen zeigte, nach denen ein Grieche dem Perserreich ein Ende machen sollte, sich der Vorherverkündigung gefreut, im zuversichtlichen Glauben, daß sie keinem anderen als ihm gelte. Das Volk habe viel Gutes vom Könige empfangen und zahlreich sich seinem Heere angeschlossen, da er zusagte, daß der Kriegsdienst der Erfüllung ihrer religiösen Pflichten nicht hinderlich sein solle. Durch die Wüste, die Palästina und Ägypten trennt, zog Alexander * Tan. 10, 11. tsupwhi , M! im ii! Ui) M r> Wlj»

7. Die alte Geschichte - S. 95

1872 - Münster : Coppenrath
m 95 den Indiern nicht nachstehen. Da sie selbst keinen einzigen Elephanten hatte, so lie sie sich eine groe Anzahl machen. Sie lie viele tausend Bffelochsen schlachten, die Hute der-selben so zubereiten, da sie elephantenartig aussahen und be-deckte mit denselben eben so viele Kameele, auf die sich bewaff-nete Männer setzten. Diese verkleideten Kameele stellte sie an die Spitze. Die Jndier erschraken beim Anblicke so vieler Ele-phanten und zogen sich eiligst zurck. Bald aber erfuhren sie durch Ueberlufer die Lift. Da faten sie neuen Much und machten einen wthenden Angriff. Die Kameele rannten scheu zurck und brachten das ganze Heer in Unordnung. Alles floh. Unzhlige wurden erschlagen. Semiramis selbst wurde zweimal verwundet und rettete sich nur durch schleunige Flucht. Mit klglichen Trmmern kam sie beschmt in ihr Land zurck. Bald nachher entstand ein Aufruhr unter ihrem eigenen Me. Sie sa eben und lie sich das Haar flechten, als ihr die Nachricht davon berbracht wurde. Sie auf und hinaus und strzt sich mit fliegenden Haaren mitten unter den aufrhrerischen Haufen. Die bloe Gegenwart der hohen Gebie-terin stellte sofort die Ruhe wieder her. Zum Andenken dieser Begebenheit wurde eine Statue errichtet, welche die Art ihrer Erscheinung unter den Aufrhrern darstellte. Kurz darauf bergab sie dem Ninyas die Herrschaft. Sie selbst entzog sich den Augen der Menschen, als wre sie unter die Götter versetzt. Sie flog, wie eine Fabel erzhlt, in Gestalt einer Taube zum Himmel auf. Ninyas aber, ihr Sohn und Nachfolger, liebte mehr die Ruhe und den Frieden, als kriegerische Thtigkeit und ergab iich ganz der Schwelgerei und den Vergngen im Innern seines Palastes. Wie er, so waren auch die meisten nachfolgenden Könige aus dieser Familie bis auf Tonoskonkoleros ober Sardanpl (um 840 vor Chr.). Merkwrdige Sagen knpfen sich an das Leben und den Tod dieses Herrschers. Er soll der weichlichste und ppigste aller 1

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 34

1840 - Münster : Coppenrath
i — 34 — brachte er aber ihre Zahl auf siebenzrhn. Des Propheten Beispiel fand Nachahmung und führte zur wildesten Zügellosigkeit. Dem Schneider war es bald nicht mehr genug, nur der Moses der neuen Gemeinde zu sein, er wollte in derselben auch den Thron David's besteigen. Hiezu verhalf ihm ein anderer Prophet, Johann Dufentfchur, ein Goldschmied aus der be- nachbarten Stadt Warendorf. Dieser versicherte auf dem Markte vor dem ganzen Volke: „es sei ihm Gott erschienen und habe ihm offenbart, es solle Johann von Leyden ein König sein über den ganzen Erdboden, über alle Kaiser, Könige, Fürsten und Ge- waltige; er solle ausziehen mit seinem starken Heere und alle Könige und Fürsten tödten und nur diejenigen verschonen, welche Gerechtigkeit lieben." Das ganze Volk staunte über diese Weis- sagung; Johann aber sank in die Knie und sprach: „Schon vor mehren Tagen, liebe Brüder, hat mir Gott seinen Willen kund gethan; es war ihm aber nach seiner Weisheit gefällig, ihn noch durch ein anderes Werkzeug zu bestätigen. Wohlan denn, du gebeutst, Allmächtiger, und dein Knecht gehorcht!" Von dem ganzen Volke wurde nun der Schneider als König begrüßt. Sein erstes Ge- schäft war, die bisherigen zwölf Richter abzusetzen. Dann ordnete er sich einen förmlichen Hofstaat mit königlicher Pracht an. Der Scharfrichter Knipperdölling wurde sein Minister, Bernhard Krechting sein Geheimrath. Acht und zwanzig Trabanten bil- deten seine Leibwache. Von nun an erschien er stets im königli- chen Gepränge, das Scepter in der Hand; sein scharlachrother Mantel blitzte von Gold und Juwelen. Ihm zur Seite gingen schön geschmückte Edelknaben, die ein Schwert, eine Bibel, den Reichsapfel und die Krone trugen. Acht und zwanzig Apostel wurden in alle Welt geschickt, seine Lehre und sein Reich und den Untergang aller übrigen zu verkündigen. Diese alle aber wurden, statt Bürger für das neue Reich zu werben, vom Schwerte der Gerechtigkeit erreicht. Das Belagerungsheer machte unterdessen nur geringe Fort- schritte; aber desto verderblicher wüthete der Hunger unter den Aufrührern und die Grausamkeit des neuen Königes, der jeden

9. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 26

1899 - Leipzig : Teubner
26 I- Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. ein Blitz und erfolgte lauter Donnerschlag, trotzdem es heiterer Himmel war. Da sprangen die anderen sechs von ihren Pferden und beugten die Kniee vor Darius. 3. Eroberung von Babylon. Darius mute noch manches Jahr kmpfen, ehe er alle die, welche die Gelegenheit benutzten, um sich von den Persern unabhngig zu machen, wieder unter-worsen hatte. Zu diesen gehrten die Babylonier. Es war schon der neunzehnte Monat vergangen, seit er vor ihrer gewaltigen Stadt lag, ohne sie erobern zu knnen. Da kam eines Tages Zop^rus, ein vornehmer Perser, in das Zelt des Knigs. Dieser ergrimmte, als er ihn sah; denn es waren ihm Nase, Ohren und Haare abgeschnitten. Wer hat dich so schndlich zugerichtet?" sprach er. Ich selbst, König, habe es gethan, es ist eine List; ich will zu den Babyloniern gehen und sagen, du habest mich so schlecht behandelt. Da werden sie mich zum Fhrer eines Teiles ihres Heeres machen. Nun la nach 10 Tagen 1000, 7 Tage darauf 2000, wieder nach 40 Tagen 4000 deiner Truppen, und zwar solche, die nicht sehr tchtig sind und die nur den Dolch als Waffe führen, gegen die Stadt vorrcken. Sie werde ich alle der Reihe nach schlagen und dann wohl zum Oberbefehlshaber ernannt werden. Nach dem letzten Gefechte aber bestrme die Stadt auf allen Seiten, dann will ich die Thore ffnen". Sich von Zeit zu Zeit umsehend, wie es die berlufer zu thuu pflegen, lief er nun auf ein Thor von Babylon zu. Die Thor-Wchter lieen ihn hinein und fhrten ihn vor den Rat, dem er die Ungerechtigkeiten des Darius klagte. Und nun geschah alles, wie er es vorausgesagt hatte. Als dann schlielich das ganze Perserheer strmte, ffnete er zwei Thore und lie seine Landsleute hinein. Die Stadt wurde erobert und die Mauern geschleift; Zopyrus aber wurde Statthalter der ganzen Provinz.

10. Die vorchristliche Zeit - S. 10

1877 - Leipzig : Brandstetter
10 bauen wollten mit einem himmelhohen Thurme, der weit in die Ebene hinausschaute, verwirrten sich ihre Sprachen, und die Stadt bekam den Namen Babylon oder Babel, d. i. Verwirrung. Ein tapferer Krieger, Ninus mit Namen, eroberte Babylon und die angrenzenden Länder. Als er nun von seinen siegreichen Zügen mit reicher Beute beladen heimgekehrt war, wollte er auch eine Residenzstadt haben, die seiner würdig sei. Er wählte dazu ein kleines Städtchen am Tigris und bauete es mit Hülse der vielen tausend Ueberwundenen so groß, daß die neue Stadt der Sage nach zwölf Meilen im Umfange hatte. Und groß muß sie gewesen sein, denn der Prophet Jonas erzählt von ihr, es seien allein 120,000 Kinder in derselben gewesen, und zwar so kleine, daß sie die rechte Hand von der linken noch nicht zu unterscheiden wußten. Welche Menschm-zahl, die Erwachsenen dazu gerechnet! Wie klein müssen da unsere deutschen Städte Berlin und Wien erscheinen! Eine einzige solche Stadt konnte schon für ein besonderes Reich gelten. Von der Riesenstadt ist aber nichts übrig geblieben, als ein Hügel und ein Dorf, mit Namen Nunia. Nach diesem Baue blieb aber der rastlose Ninus nicht daheim in ferner schönen Residenzstadt, sondern zog wieder aus gegen Morgen bis zu der festen Stadt B actra. Hier lernte er eine Frau kennen, die eben so schön als klug war und Semirami s hieß. Es ging die Sage von ihr, sie wäre die Tochter einer Göttin, die sie gleich nach ihrer Geburt ausgesetzt hätte; da hätten ihr aber Tauben Nahrung gereicht und sie unter ihren Flügeln erwärmt. Diese wunderbare Frau gab dem Ninus ein Mittel an die Hand, wie er die Stadt, deren Belagerung ihn aushielt, bezwingen könnte. Es gelang, und die Freude über den Sieg, sowie die Schönheit und Klughett der Semiramis rissen den König dermaßen hin, daß er sie zur Gemahlin erkor. Nach dem Tode des Ninus herrschte Semiramis als Vormünderin ihres Sohnes Ninyas. Sie setzte sich vor, den Ruhm ihres Gemahls noch zu übertreffen. Wie er Ninive, so bauete sie Babylon so groß und verschönerte es mit einem solchen Aufwande, daß die Nachrichten hierüber an's Unglaubliche grenzen. Die Stadt war ein großes Viereck und hatte über 1-4 Stunden im Umfange. Die Mauern waren so hoch wie Thürme, und so breit, daß sechs Wagen neben einander auf ihnen fahren konnten. In jeder Sette der Mauer waren 25 eherne Thore. Mitten durch die Stadt strömte der Euphrat, dessen beiderseitige Ufer ebenfalls mit einer hohen dicken Mauer eingefaßt waren. In der Mitte war eine 30 Fuß breite Brücke mit zwei schönen Palästen an jedem Ende. Jeder dieser Paläste trug auf gewölbten und hoch aufgethürmten Terrassen die schönsten Gärten, die mit ihren duftenden Blumen und schattigen Bäumen wie durch Zauberkraft frei in der Luft zu schweben schienen. Die wunderbaren lustigen Anlagen nartrtte man die schweb enden Gärten der Semiramisund zählte sie zu den sieben Wunderwerken der Welt. An der östlichen Seite der Brücke erhob sich zu den Wolken empor der Belusthurm. Dieser trug einen reich geschmückten Tempel, auf dessen Spitze das kolossale Bildniß des hier verehrten Sonnengottes Belus stand, der von seiner hohen Warte die ganze Gegend be-
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